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Donnerstag, 12.06.2025 16:00 Uhr | Thoralf Höntze

Union Berlin, Illertissen und Wuppertal schliessen sich an

Über 30 Clubs bei der „Aufstiegsreform 2025“ dabei: Union Berlin, Illertissen und Wuppertal schließen sich an

Die Bewegung wächst weiter: Mit dem 1. FC Union Berlin, dem FV Illertissen 1921 und dem Wuppertaler SV unterstützen drei weitere Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet die Initiative „Aufstiegsreform 2025“. Damit schließen sich erneut gleich mehrere Clubs dem bundesweiten Bündnis an, das für eine sportlich faire und transparente Aufstiegsregelung in allen fünf Regionalligen kämpft. Besonders bemerkenswert: Mit Union Berlin engagiert sich erstmals ein gestandener Bundesligist öffentlich für die Initiative – ein klares Signal dafür, welche Relevanz das Thema mittlerweile über die Regionalliga hinaus gewonnen hat.

„Dass der 1. FC Union Berlin sich so in die Initiative mit einbringt, zeigt, welche Aufmerksamkeit wir bereits auf dieses Thema lenken konnten. Es ist wichtig, dass wir eine möglichst große Masse an Menschen erreichen, um das Thema in den Köpfen festzusetzen. Mit dem Wuppertaler SV und dem FV Illertissen 1921 bekommen wir erneut zwei starke Traditionsvereine dazu. Es zeigt, dass die Aufstiegsreform auch in den Regionalligen West und Bayern präsent bleibt“, freut sich Tommy Haeder, Geschäftsstellenleiter des Chemnitzer FC und Sprecher der Initiative „Aufstiegsreform 2025“.

Gerade nach der jüngsten Aufstiegsrelegation kam aufgrund der Aktualität des Themas noch einmal Schwung in die Debatte. Die Bilder der niedergeschlagenen Spieler von Lok Leipzig machten in den Medien die Runde.

„Wer Meister wird, hat Außergewöhnliches geleistet – das muss auch entsprechend belohnt werden. Es geht um die Anerkennung des sportlichen Erfolgs und um Planungssicherheit für die Vereine“, begründet Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin, das Engagement innerhalb der Initiative. „Die aktuelle Struktur benachteiligt Meister, deren sportliche Leistung nicht automatisch mit dem Aufstieg honoriert wird. Das widerspricht unserem Verständnis von sportlichem Wettbewerb. Deshalb stehen wir hinter den Zielen der Reform und bekräftigen damit unsere bereits 2018 gestellten Forderungen nach einer leistungsgerechten Aufstiegsregelung.“

Auch in der Regionalliga Bayern nimmt die Diskussion langsam Fahrt auf. Nach den Würzburger Kickers ist nun mit dem FV Illertissen 1921 der nächste Vertreter des größten deutschen Flächenlandes an Bord. „Der direkte Aufstieg eines Meisters ist, wenn man so will, ein jahrzehntelang verankertes sportliches Grundrecht und war eine Selbstverständlichkeit im deutschen Fußball. Auf Regionalligaebene ist dieses Prinzip derzeit durchbrochen“, so Alexander Thomas, Vorstand Recht und Personal des FV Illertissen.

Thomas weiter: „Die Auswirkungen sind vielfältig, sowohl sportlicher als auch wirtschaftlicher Natur, und in dieser Form nicht länger tragbar. Betroffen sind nicht nur Vereine aus den Regionalligen, sondern auch die Regionalligen selbst, die im strukturellen Vergleich zueinander ungleich behandelt werden. Die Wettbewerbsverzerrung wirkt sich zudem regional aus – beispielsweise im Grenzgebiet der Regionalliga Bayern und der Regionalliga Südwest – und erschwert die Planbarkeit der betroffenen Vereine erheblich. Nicht zuletzt sind mittelbar auch die darunterliegenden Ligen betroffen, sodass Vereine auch dort in ihrer Planbarkeit eingeschränkt sind. All dies konterkariert den selbst erhobenen Anspruch der Verbände, einen fairen und verlässlichen Wettbewerb zu gewährleisten.“

Deshalb: „Der FV Illertissen 1921 steht hinter der Initiative ‚Aufstiegsreform 2025‘ und ist bereit, sich aktiv einzubringen. Am Ende muss eine Lösung stehen, die für alle Beteiligten tragfähig ist. Ausgangspunkt dafür kann nur der Grundsatz sein: Meister müssen aufsteigen! Selbstverständlich gilt es dabei, die Interessen aller Beteiligten angemessen zu berücksichtigen, um zu einer für alle Seiten annehmbaren Lösung zu gelangen“, begründet Thomas.

Nicht zuletzt stößt mit dem Wuppertaler SV bereits der vierte Verein aus der eigentlich bessergestellten Regionalliga West zum Bündnis und setzt sich solidarisch für eine faire Lösung ein. „Wir unterstützen die Initiative zur Regionalliga-Reform nicht nur wegen der seit Jahren schwelenden Thematik der Aufstiegsregelung, sondern auch, um aktiv an einer höheren Attraktivität der vierthöchsten deutschen Spielklasse mitwirken zu können“, so Thomas Richter, Vorstand Sport des Wuppertaler SV.

Und weiter: „Speziell nach den Erfahrungen der abgelaufenen Spielzeit in der Regionalliga West mit dem Rückzug eines Vereins aus dem laufenden Spielbetrieb sowie zwei Insolvenzen, sehen wir dringenden Handlungsbedarf. Hier sollten sowohl sportliche als auch wirtschaftliche Aspekte Berücksichtigung finden."

Der Druck auf die Verbände wächst

„Wir setzen alles daran, in dieser Debatte spürbare Fortschritte zu erzielen und bis zum DFB-Bundestag am 7. November eine mehrheitsfähige und faire Lösung zu präsentieren. Sollte dies bis dahin nicht gelingen, bleibt unsere Arbeit keineswegs vergebens. Wir werden auch über den November hinaus mit Nachdruck weitermachen und können bis April 2026 eine außerordentliche Sitzung des DFB-Bundestags beantragen. Eine Entscheidung bis zu diesem Zeitpunkt würde die zeitliche Umsetzung einer Lösung nicht nachteilig beeinflussen.

Derzeit stehen wir zudem in intensivem Austausch mit zahlreichen weiteren Vereinen aus ganz Deutschland, die sich zeitnah unserer Initiative anschließen werden. Letztlich ist es unabdingbar, eine bundesweite Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, in der Vereine und Verbandsfunktionäre aus allen fünf Regionalligen sowie Vertreter des DFB und der DFL zusammenarbeiten. Nur so kann eine nachhaltige und ganzheitliche Lösung erarbeitet werden. Dafür werben wir, denn nur mit einer gemeinsam entwickelten, mehrheitsfähigen Lösung lässt sich dieses Thema langfristig und erfolgreich bewältigen“, betont Haeder.

Diese Teams sind bereits dabei

Der Initiative "Aufstiegsreform 2025" haben sich inzwischen 31 Clubs aus dem gesamten Bundesgebiet angeschlossen.

Aus der Regionalliga Nordost engagieren sich: der 1. FC Lokomotive Leipzig, der BFC Dynamo, die BSG Chemie Leipzig, der FC Carl Zeiss Jena, der Chemnitzer FC, der FSV 63 Luckenwalde, der FSV Zwickau, der Greifswalder FC, der Hallescher FC, Hertha BSC II, der F.C. Hertha 03 Zehlendorf, der FC Rot-Weiß Erfurt, der SV Babelsberg 03, die VSG Altglienicke, der FC Eilenburg und der VFC Plauen.

Aus der Regionalliga West sind der SC Rot-Weiß Oberhausen, der S.C. Fortuna Köln, der 1. FC Bocholt sowie der Wuppertaler SV Teil der Reformbewegung. Die Regionalliga Bayern ist durch die Würzburger Kickers und den FV Illertissen 1921 vertreten. Aus der Regionalliga Nord unterstützen der SV Meppen, die Kickers Emden, der VfB Lübeck und der VfB Oldenburg die Initiative.

Darüber hinaus engagieren sich mit der SG Dynamo Dresden, dem FC Energie Cottbus, dem FC Erzgebirge Aue und dem F.C. Hansa Rostock vier Drittligisten für eine gerechte und zukunftsfähige Aufstiegsregelung – darunter ein künftiger Zweitligist. Mit dem 1. FC Union Berlin steht nun erstmals auch ein Bundesligist und kürzlicher Champions League Teilnehmer hinter der Initiative und ist damit ihr höchstklassiger Unterstützer.

Über die Initiative

Die Initiative "Aufstiegsreform 2025" wurde am 12. Februar 2025 in Chemnitz ins Leben gerufen. Ihr Ziel: eine sportlich faire und transparente Aufstiegsregelung in allen fünf Regionalligen und die Vernetzung untereinander sowie die Organisierung der Interessen der Fußballclubs gegenüber den Verbänden.

Mit sportlichen Grüßen

Die unterzeichnenden 31 Vereine der Initiative "Aufstiegsreform 2025"