Remis im leidenschaftlichen Auswärtsspiel
Luckenwalde dreht das Spiel und fängt späten Ausgleich
Kalt und windig war es im Werner-Seelenbinder-Stadion, obwohl die Sonne schien. Einige Nulldreier:innen sind mit angereist, um sich das Duell anzusehen und nahmen Platz im Gästeblock hinter dem Tor und an der Seitenlinie.
Das Spiel begann mit Akzenten der Luckenwalder, deren Offensivaktionen aber alle wegverteidigt werden konnten. Der erste Abschluss für Nulldrei gehörte Paul Wegener, der selbstbewusst aus der zweiten Reihe abzog und den Ball über die Latte fliegen ließ. Zunächst passierte in Richtung der Tore nicht viel in der ersten Halbzeit, das Spiel fand viel im Mittelfeld statt, wo um jeden Ball körperbetont und hart gekämpft wurde. Das sollte sich über die ganzen 90 Minuten durchziehen. In der 31. Minute gab es die erste äußerst fragwürdige gelbe Karte für Samir Werbelow, der fälschlicherweise dachte, dass es einen Eckball für Nulldrei gab und verwarnt wurde, da er mit dem Ball an der Eckfahne stand.
Kurz darauf erspielte sich unsere Equipe schön den Führungstreffer heraus: Nach einem Einwurf in der Hälfte von Luckenwalde landete der Ball im FSV-Strafraum und wurde von einem Defensivspieler herausgeköpft. Mit dem ersten Kontakt kontrollierte Daniel Frahn den Ball und legte dann per Hacke ab auf Luca Dahlke, der im Sommer aus Luckenwalde nach Babelsberg wechselte und sein Startelf-Debüt gab. Dahlke nahm den Ball von der Strafraumgrenze aus direkt und verwandelte den Schuss sicher und überlegt in die lange, rechte Ecke. Das erste Saisontor gleich gegen den Ex-Verein.
Nur eine Minute später kam Luckenwalde mit einem Eckball, der fast direkt ins Tor flog zu ihrer besten Chance der ersten Halbzeit, der Ball wurde aber von Sebastian Jung gegen die Latte gelenkt und anschließend geklärt. Dann war Pause.
Die Halbzeitansprache schien bei den blau-gelben gut gewirkt zu haben, deutlich besser als bei den blau-weißen, denn in nur fünf Minuten stellte Luckenwalde das Spiel auf den Kopf. Die Situation des Ausgleichstreffers begann mit einem Foul an Daniel Frahn, das nicht gepfiffen wurde. Der FSV gewann so den Ball in der eigenen Hälfte und spielte einen langen Diagonalball in den Strafraum von Nulldrei, wo Simon Gollnack wartete, den Ball sehenswert kontrollierte und an Sebastian Jung vorbeichippte. Das ging zu einfach in der 52. Minute. In der 56. Minute ging Luckenwalde dann in Führung, nachdem der Ball unzureichend geklärt wurde, landete die Kugel bei einem Mittelfeldspieler des FSV, dessen Schussversuch so zentral landete, dass ein Stürmer den Fuß noch reinbekam und den Ball in die Maschen lenkte. Nulldrei war in diesen Minuten in einer Art Schockstadium.
Der Rest der Partie war für Mannschaft und Fans ein Kampf gegen die Zeit, immer wieder lief man das Luckenwalder Tor an, immer wieder scheiterte man an Torhüter und Defensive. In der 67. Minute wurden Stanley Keller und Ruwen Werthmüller im Doppelwechsel gebracht, das sollte sich später noch auszahlen. Keller konnte immer wieder gute Vorstöße ausspielen, die aber zunächst nicht zum Tor führten. Nach der 70. Minute sah Jimmy Häusl gelb, weil er ein Foul reklamierte und Paul Wegener weil er einen Freistoß ausführte, ohne dass der Ball freigegeben war. In der 77. Minute ließ Schiedsrichter Tim Gerstenberg einen aussichtsreichen Vorteil für Nulldrei nicht laufen, sondern pfiff den Ball zurück und entschied auf Freistoß. Man hatte so langsam das Gefühl, dass man nicht nur gegen den Gegner, sondern auch den Schiedsrichter spielte. Co-Trainer Nico Hinz regte sich darüber auf und wurde mit rot des Feldes verwiesen. Für Jannes Vollert kam Philipp Zeiger, der als Zielspieler im Sturm eingesetzt wurde. Die Gemüter kochten spätestens jetzt auf beiden Seiten, die Schlussphase gestaltete sich mehr als hitzig.
Die kleine Erlösung für Nulldrei kam in der 83. Minute, Paul Wegener brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld hoch in den Strafraum, wo Ruwen Werthmüller viel Platz bekam und konzentriert den Ball verfolgte, den Fuß ausstreckte und die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie beförderte. Wenigstens keine Niederlage beim Tabellenschlusslicht.
Fünf Minuten Nachspielzeit gab es und der eingewechselte Darijan Silic brachte noch eine gute Ecke, die leider nicht im Tor landete. Am Ende stand das 2:2.
Den Eindruck, dass das Spiel gehörig verpfiffen wurde, wird man wohl nicht mehr los als Babelsberger, dass das der Grund für das unzureichende Unentschieden war, ist aber auch nicht direkt wahr. Hätte man die ersten Minuten nach der Halbzeitpause konzentrierter gespielt und verteidigt, so wäre der Sieg nicht wirklich gefährdet gewesen. So kann und sollte man die Schuld durchaus bei sich selbst suchen. Weiterhin gilt es aus den Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Das nächste Mal heißt am nächsten Freitag, gegen den ZFC Meuselwitz bei uns zuhause. Im KarLi, um 19.00 Uhr, mit Flutlicht. Wir freuen uns!
FSV Luckenwalde
Erste Herren
SV Babelsberg 03
Erste Herren