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Verein
Mittwoch, 05.11.2025 09:23 Uhr | Christian Lippold/ Thoralf Hön

Nulldrei trauert um Dieter Wiedemann

Foto: GMK

Dieter Wiedemann war ein Visionär und Idealist – ein Mensch, der sich nie mit den Dingen zufriedengab, wie er sie vorfand, sondern stets nach besseren Wegen und Lösungen suchte. Er war jemand, der für seine Überzeugungen konsequent einstand, auch wenn es schwierig oder unangenehm wurde. Mit seiner besonnenen und sensiblen Art gelang es ihm, vielen Problemen ihre Schwere zu nehmen und Konflikte abzumildern.

Seine Bereitschaft, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen – obwohl er bereits in vielfältiger Weise engagiert war – führte ihn in verschiedene Funktionen bei unserem SV Babelsberg 03: zunächst in den Aufsichtsrat, später in der äußerst kritischen Phase des Jahres 2013 als Vorstandsvorsitzender und schließlich als Vorsitzender des Ehrenrats.

Im März 2013 wird Wiedemann in der Presse wie folgt zitiert: „Wir sind in einer sportlich schwierigen Situation und müssen am Samstag gewinnen, was der Vorstand nicht kann. Außerdem befinden wir uns in einer schwierigen finanziellen Situation, und um diese zu lösen, sind wir angetreten. Da gibt es viele Ideen.“

Die menschliche Größe, in schweren Zeiten Verantwortung zu übernehmen, zeichnete Dieter Wiedemann aus. Sein unaufgeregtes und weises Handeln in Konfliktsituationen war in dieser Rolle von unschätzbarem Wert. Eine Unterstützung, auf die wir künftig schmerzlich verzichten müssen.

Am Donnerstag, dem 30.10.2025, verstarb Dieter nach schwerer Krankheit, kurz vor seinem 80. Geburtstag. Wir werden ihn unendlich vermissen und sind zugleich dankbar für alles, was er für unseren Verein und den Babelsberger Kiez geleistet hat.

Wir wünschen den Angehörigen und Freunden viel Kraft in dieser schweren Zeit.

 

Wir werden dich vermissen! 




Dieter Wiedemann wurde 1946 in Liebschitz geboren. Dieter Wiedemann begann sein Studium an der Theaterhochschule in Leipzig und beendete sein Studium an der damaligen Hochschule für Film und Fernsehen mit dem Abschluss als „Theaterdramaturg“.

1971 ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig, absolvierte begleitend von 1972 – 1975 ein postgraduales Studium der Pädagogischen Psychologie an der Universität Leipzig und forschte zu Themen der Film- bzw. Kunstwirkungsforschung mit einer Promotion 1980 und der Habilitation 1988.

1990 erhielt er von der HFF die „facultas docendi“ und prägte die Hochschule bis zu seinem Ruhestand 2012: Zunächst Direktor des Instituts für Medienforschung wurde er 1993 zum Gründungsbeauftragten für den Studiengang "AV-Medienwissenschaft" ernannt und 1995 zum Professor für "AV-Medienwissenschaft" berufen.

Im Juli 1995 wurde er einstimmig zum Rektor der Hochschule gewählt und blieb in dieser Position – ab Mai 2000 als Präsident - bis Dezember 2012.