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Dienstag, 17.06.2025 09:41 Uhr | Jens Lüscher

Babelsberg 03 trauert um Bernd Stiebitz

Foto: Lüscher

Plötzlich und unerwartet verstarb im Alter von 72 Jahren Bernd Stiebitz. Bernd Stiebitz verpasste als leidenschaftlicher Nulldrei-Fan nahezu kein Heimspiel der ersten Mannschaft des SVB und engagierte sich langjährig und ehrenamtlich für den internationalen Austausch unserer Nachwuchskicker. Auch bei anderen Potsdamer Sportvereinen war Bernd Stiebitz als stets interessierter Beobachter und Unterstützer zu Gast.

Bernd Stiebitz wurde am 5. Mai 1953 in Bischofswerda geboren und lebte seit langer Zeit in Potsdam. Er arbeitete für die Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft und engagierte sich beruflich und ehrenamtlich für Integration Geflüchteter und für internationale Verständigung. Er beteiligte sich an zahlreichen Austauschprojekten, um insbesondere jungen Menschen interkulturelle Erfahrungen zu ermöglichen, Freundschaften zu knüpfen und Verständnis und Solidarität zu fördern. Im Ruhestand blieb er als freiberuflicher Reisejournalist selbständig tätig.

Beim SVB engagierte sich Bernd Stiebitz vor allem für den Austausch mit georgischen Fußballern aus der Stadt Batumi. Seit 2014 besuchten sich Jugendmannschaften von Dinamo Batumi und von Babelsberg 03. Sie nahmen wechselseitig an Fußballturnieren teil und lernten Land und Leute kennen. Im Rahmen des Projektes „Sport baut Brücken zwischen den Nationen“ standen regelmäßig Besuche des brandenburgischen Landtags oder des Filmparks Babelsberg auf dem Programm. Babelsberger Nachwuchskicker lernen in Georgien viel über Sport, Sprache und Kultur. Insgesamt waren Babelsberger U15 Teams viermal in Georgien. Es gab insgesamt sechs Besuche aus Georgien in Brandenburg. Im Oktober 2019 war Babelsberg 03 zuletzt in Batumi und nahm am Ajara Cup teil, einem international besetzten Turnier, u.a. mit PSV Eindhoven und FC Valencia sowie Dinamo Tiflis. Die Reisen nach Georgien waren allesamt großartige Erlebnisse für die Babelsberger Nachwuchsfußballer. Die traditionellen Treffen von georgischen und deutschen Fußballern wurden mit maßgeblicher Begleitung durch Bernd Stiebitz und mit umfassender Unterstützung der Brandenburgisch-Georgischen Gesellschaft organisiert und vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gefördert.

Aber nicht nur dem sportlichen Austausch galt Bernd Stiebitz Aufmerksamkeit. Er begleitete beispielsweise auch den Besuch junger Musikschüler und Musikschülerinnen der Musikschule „Revaz Lagidze“ aus Batumi in Potsdam und einen Gegenbesuch des Gitarrenensembles „Les Buffons“ der städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“ in Georgien. Gemeinsam mit georgischen Nachwuchsmusiker präsentierten deutsche und polnische Ensembles dem Publikum unter anderem im Landtag Brandenburg ihr Können auf der Violine, dem Klavier und beim Gesang.

Bei der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft arbeitete Bernd Stiebitz mit großem Engagement für die Integration Zugewanderter und wirkte an zahlreichen Arbeitsmarktprojekten mit. Bernd Stiebitz war lang Jahre Vorstandsmitglied der Brandenburgisch-Georgischen Gesellschaft e.V. und prägte die Arbeit der BGG e.V. über viele Jahre. Neben der deutsch-georgischen Partnerschaft lag ihm die Zusammenarbeit mit unseren polnischen Nachbarn und die Freundschaft zur Potsdamer Partnerstadt Opole am Herzen. Beispielsweise präsentierte er im 50. Jahr der Städtepartnerschaft zwischen Opole und Potsdam die Landeshauptstadt Potsdam auf der internationalen Tourismusmesse in Opole.

Mit Bernd Stiebitz verlieren wir einen engagierten Unterstützer des Potsdamer Sports im Allgemeinen und des Babelsberger Fußballs im Besonderen. Er förderte und begleitete mit großer Leidenschaft den internationalen Austausch und die interkulturelle Verständigung. Dabei war Bernd Stiebitz immer offen und interessiert an anderen Sichtweisen, überzeugte aber auch mit klarer Haltung. Seine zugewandte und freundliche Art wird uns in besonderer Erinnerung bleiben. Unser Beileid gilt seiner Familie und seinen Freunden. Wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.